Colonia marina PNF Genova di Chiavari |
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anderer Name: |
Colonia marina "Gustavo Fara" | |
Adresse: |
Chiavari
(GE), |
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Betreiber: | Federazione dei Fasci di Combattimenti di Genova | ||
Architekt: | Camillo Nardi Greco > | ||
Jahr: | 1935 | ||
Kapazität: | 400 | ||
Zustand:
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steht
leer |
Diese
als Hochhaus ausformulierte Colonia stellt eine bekannte Landmarke an
der ligurischen Küste dar. Die dramatische Höhenentwicklung war offensichtlich
dem Mangel an Bauland an der felsigen und steilen ligurischen Küste geschuldet.
Das Hochhaus ähnelt mit seinen Fensterbändern an die Streifen eines Leuchtturms und durch Motive wie das Flugdach und die relingartigen Geländer erinnert es auch an einen Ozeandampfer. Der Sockel wiederholt die bugartige Grundform des Turms dreimal und erinnert damit an Adalberto Liberas Entwurf für den italienischen Pavillon für die Weltausstellung 1933 in Chicago. Adalberto Libera, Italienischer Pavillon Weltausstellung Chicago Im Sockel sind der große Speisesaal, ein Gemeinschaftsraum und das Büro des Kolonie-Leiters untergebracht. Das Dach des Sockels dient als große Terrasse. In den acht Stockwerken des Turms liegen die Schlafsäle für je 52 Kinder sowie die Sanitärräume. Der fensterlose rechteckige Schaft auf der Rückseite beinhaltet das Treppenhaus und diente als Fläche für den Schriftzug und ein stilisiertes Liktorenbeil. Stilistisch ist diese Kolonie der Parteisektion Genuas dem Futurismo zuzuordnen. Dies gilt auch für die beiden Wandgemälde bei den Eingängen. Sie stammen von dem Künstler Demetrio Ghiringhelli. Eines zeigt eine futuristischen Hafenanlage, über der zwei Jagdflieger kreisen, und das andere die italienischen Streitkräfte: die Luftwaffe durch einen Schwarm von Jagdfliegern, die Marine durch mehrere Büge von Schlachtschiffen und das Heer in Form von Panzern. Die Wandgemälde wurden übertüncht, liegen nun teilweise wieder frei und sind von Graffiti entstellt. Der Turm steht schon lange leer und bietet seit Jahren ein kommunalpolitisches Streitfeld, das von mehreren Debatten, Ausstellungen und Konferenzen begleitet wurde. Es bestand die Idee, die Kolonie zu einem Hotel umzubauen, wurde jedoch noch nicht realisiert. |
Historische Abbilddungen |
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Pläne: |
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Literatur: | Cities
of Childhood. Italian Colonie of the 1930s, (Ausst.-Kat.), Hrsg. Alex
Wall u. Stefano di Martino, London 1988, S. 26 La Colonia marina di Chiavari, in: Rassegna di Architettura, 1936, S. 289-294 Colonia marina di Chiavari, in: Domus, Nr. 659, 1985, S. 12 Architetture per le colonie di vacanze, Hrsg. Valter Balducci, Firenze 2005, S. 64 Architetture in Liguria dagli anni venti agli anni cinquanta, Hrsg. Silvia Barisone, Matteo Fochessati, Gianni Franzone u. Andrea Canziani, Milano 2004, S. 119 |
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Link: | www.marconidelpino.it
www.sipbc.it www.ragionpolitica.it |
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Film: | |||