Colonia montana di Monte Maggio |
|||
zurück
zur Liste Colonie montane |
anderer Name: |
Colonia
montana di Savignone Colonia Piccole Italiane Name |
|
Adresse: |
Savignone
(GE), |
||
Betreiber: | Federazione dei Fasci di Combattimenti di Genova | ||
Architekt: | Camillo Nardi Greco | ||
Jahr: | 1934 | ||
Kapazität: | 300 | ||
Zustand:
|
steht
leer |
Die
Bergkolonie des Faschistischen Kampfbundes von Genua war den Mädchen (Piccole
Italiane) vorbehalten im Gegensatz zu der Sommerkolonie in Chiavari und
der Bergkolonie in Rovegno für die Jungen. In einiger Entfernung von dem
Ort Savignone entfernt, dominiert die Kolonie eine Anhöhe und ist von
weither zu sehen. Über einen Fußweg ist sie mit der Kolonie in Renesso
am Fuße des Berges verbunden. Der Bau besteht von vorne betrachtet aus einer Staffelung von drei Baukörpern, die mit einem steilen Pultdach abschließen, wobei die Fassaden des linken und rechten Baukörpers geschlossen sind, um Wandgemälden und Inschriften Platz zu bieten. Flankiert wird der Bau zur Talseite hin von einem offenen Speisesaal, der auf schlanken pilzförmigen Stützen steht. Keine andere Kolonie verfügt über derart viele Schriftzüge und Wandbilder: Die Fassade des linken Baukörpers, durch dessen nichtvorhandene Fenster man eigentlich die schönste Aussicht auf das Tal haben würde, dient der Selbstdarstellung des Betreibers in Schriftzügen, Symbolen und Bildern: Oben steht der Schriftzug des Betreibers: "Federazione dei Fasci di Combattimento di Genova", in der Mitte prangt der faschistische Adler mit ausgebreiteten Flügeln, der auf den Initialen PNF steht, darunter befinden sich die drei stilisierten Liktorenbündel, daneben ist das Baujahr "Anno XV" (1937) vermerkt und die Ortsbezeichnung "Impero Fascista". Die Schriftzüge wurden durch die Weiternutzung überstrichen oder wurden auf den Postkarten retuschiert. Das "Faschistische Reich" wird dann auf der Seitenwand des linken Baukörpers dargestellt. Zu erkennen sind der italienischen Stiefel, die Küste Nordafrikas mit der Kolonie Libyen und das Horn von Afrika mit dem ein Jahr zuvor eroberten Äthiopien. Unter dem Dachüberstand des Mittelbaus nimmt der Name "Colonia montana Monte Maggio" fast die gesamt Breite ein. Monte Maggio nennt sich das benachbarte Dorf. Die rechte Wand zeigt ein großes Wandbild mit Umrisslinien. Zentral ist das Gebäude der Kolonie selbst vor einer Bergsilhouette zu erkennen. Im Himmel darüber fliegen stilisiert dargestellt ein Flugzeug, ein Fesselballon und ein Skiflieger. Letzter leitet auch zur Darstellung einer Skipiste über, deren Schwünge in einem Abfahrtsläufer enden. Der Sockel des Gebäudes ist - als einziges regionales Motiv - mit Natursteinen verkleidet, wohingegen die Komposition des Erdgeschosses klar avantgardistisch zu nennen ist: Das Erdgeschoss des Mittelbaus tritt hinter der Fassade weit zurück, der gesamte Bau darüber scheint auszukragen. Das Eingangsportal wird durch zwei konvex geformte Flanken gebildet, die wie ein Trichter wirken. Am rechten Gebäudeteil bildet ein Altan einen Balkon unterhalb des Wandbildes mit den Skisportlern. Er diente wahrscheinlich für Ansprachen des Capo. Die Kolonie ist ungenutzt und verfällt zusehends. Der offene Speisesaal wurde mit Wänden geschlossen, wobei die Pilzstützen noch zu erkennen sind. Sämtliche Möbel befinden sich abgeschlagen und auseinandermontiert noch vor Ort. Offenbar diente die Kolonie auch einigen Clandestini (illegale Einwanderer) zwischenzeitlich als Unterschlupf. Ob seiner Lage im Gelände dient die Kolonie auch als Antennenanlage. |
|
||
Pläne: |
|
||
|
|||
Literatur: | Architetture in Liguria dagli anni venti agli anni cinquanta, Hrsg. Silvia Barisone, Matteo Fochessati, Gianni Franzone u. Andrea Canziani, Milano 2004, S. 168 | ||
Link: | |||
Film: | |||